Gespannt sass ich auf dem Beifahrersitz und war neugierig wohin es mit Frauchen ging. Es war schon dunkel und eigentlich hatte ich es mir bereits auf Herrchens Bett gemuetlich gemacht, und Frauchen hatte sich neben mich gelegt und in ihrem Buch gelesen, als das Telefon klingelte und ploetzlich alles schnell ging. Zu meiner Verwunderung liess Frauchen mich nicht im Schlafzimmer, sondern nahm mich mit - und eine Autofahrt lass ich mir doch nicht entgehen.
Die Autofahrt war lang gewesen. Anfangs sass ich neben Frauchen und sah gespannt hinaus, aber als ich merkte, dass es laenger dauern wuerde, machte ich es mir auf der Rueckbank bequem und verschlief so die meiste Zeit der Fahrt. Im Halbschlaf merkte ich, dass ich immer wieder von einer Seite zur anderen rollte und mir wurde ein kleines bisschen schwindelig, aber Frauchen hatte ein Fenster aufgemacht, sodass eiskalte frische Luft von draussen hereinstroemte.
Wohin es nur ging?
Als Frauchen wieder langsamer fuhr setzte ich mich zu ihr nach vorne und sah gespannt auf die Strasse. Es ging immer weiter und weiter und dann begann das Auto zu schaukeln. Frauchen fuer ziemlich langsam, und dann blitzte ein kleines Licht auf. Ich starrte gebannt nach vorn, aber es war zu dunkel um genau zu erkennen was es war. Der Mond erhellte noch nicht viel und da.. wieder, blitze das Licht auf, dieses Mal war es aber groesser. Frauchen hatte es auch gesehen und lobte mich fuer meine Aufmerksamkeit. Aber ich hatte kaum Zeit zuzuhoeren, viel zu gespannt sass ich neben Frauchen und passte angespannt auf, was da kommen mochte.
Da ploetzlich, ein Schatten und er kam direkt auf uns zu. Ich begann zu knurren, zog die Lefzen (?) hoch und konnte langsam eine dunkle Gestalt erkennen. Ich verstand wirklich nicht, warum Frauchen direkt auf diese Gestalt zufuhr und dann oeffnete sie auch noch das Fenster. Ich knurrte und bellte so laut ich konnte, damit der Schatten auch genau wusste, dass er sich Frauchen keinen Schritt mehr naehern durfte. Ich wollte gerade durchs Fenster nach dem Schatten schnappen, als ich eine Stimme vernahm, die ich kannte. Ich legte den Kopf schief und lauschte... und jaaaa, es war Herrchen.
Vor Freude sprang ich aus dem Auto und spielte eine Runde mit ihm.... Ich lief eine Weile hin und her. Soviele Gerueche die ich nicht kannte und aufsog. Toll. Nur im Dunkeln konnte ich nicht viel entdecken und es war auch ziemlich kalt. Herrchen und ich stiegen ins Auto und Frauchen fuhr den Weg weiter! Spaeter kamen wir an einen Platz mit vielen Menschen die sich an verschiedenen Feuerstellen waermten. Leider liess Herrchen mich nicht raus, dabei roch es so gut nach Fleisch und ich haette gerne mal nachgesehen, ob fuer mich auch etwas abfiel. Das Risiko wollte Herrchen aber nicht eingehen, und liess mich im Auto zurueck. Er nahm die zwei Tueten, die Frauchen ihm mitgebracht hatte und verabschiedete sich von uns.
Somit zuckelten wir mit Frauchen den langen Weg wieder zurueck. Waehrend der langsamen Fahrt sass ich selbstverstaendlich wieder neben Frauchen und passte auf, ob sich noch andere Schatten zeigen sollten.... Ich wurde belohnt, denn ploetzlich entdeckte ich einen kleinen, sich schnell bewegenden Schatten. Ich streckte die Nase aus dem Fenster und atmete tief ein... und die Luft faechelte mir den Geruch eines wilden Tieres zu.
Leider hatte Frauchen die Fenster inzwischen so hochgekurbelt, dass ich nicht aus dem Auto springen konnte, denn diesem Schatten waere ich gerne hinterhergejagt. Schade aber auch.
Somit legte ich mich mit einem Seufzer zurueck auf die Sitzbank und schlief, bis wir wieder zu Hause waren.