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Ich bin Maya

Donnerstag, 2. April 2015

Ausbildung zum Lawinensuchhund


Obwohl wir seit vielen vielen Generationen Haus- und Arbeitstier der Zweibeiner sind, ist der Job an sich als Retter noch neu. Sicherlich haben wir uns immer wieder für unsere Zweibeiner eingesetzt und stehen ihnen immer zur Seite, aber dass dies systematisch genutzt wird, ist noch nicht so lange.

Den ersten Pfotenabdruck machten unsere Verwandten aus dem Gebirge. Grösser und schwerer als Inka, und gegen die Kälte haben sie mehr und längeres Fell als wir. Braun weiss gefärbt, werden sie so alt wie wir, sind freundlich, ruhig und gute Aufpasser. Zweibeiner mit langen schwarzen Kutten und einem interessanten Haarschnitt züchteten und erzogen diese Rasse, damit sie den verschneiten Weg ins Zweibeinerhospiz finden konnten. Berichten zufolge haben diese Hunde verirrte oder im Schnee verschüttete Zweibeiner in Sicherheit geführt, und ihnen somit das Leben gerettet. Lange Zeit blieben sie eine grosse Ausnahme.  

Wie Ihr wisst, haben Zweibeiner eine Eigenart sich zu streiten. Manchmal steigern sie sich so in ihren Ärger rein, dass sie viele Zweibeiner hinzuziehen und eine Menge Schaden anrichten. Sobald der Schaden anfängt werden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe stöberte die verwundeten Zweibeiner auf und die andere Gruppe sucht nach Lawinen oder in Trümmern nach den Zweibeinern. Es war eher Zufall, dass die Zweibeiner unsere Fähigkeiten erkannten. Sie beobachteten wiederholt wie wir, nur mit unseren Nasen, Zweibeiner aus zerstörten Häusern aufspürten. Früher ohne eine spezielle Ausbildung zu haben, heute lassen wir uns professionel ausbilden. Da mich das sehr interessiert hat, hab ich mich erkundigt um zu sehen ob ich uns alle für einen Kurs anmelde.   

 Die wichtigste Grundvoraussetzung haben wir fünf ja: unseren ausgezeichnet ausgeprägten Geruchssinnes. Damit ist es möglich, mit relativ wenig Personal ein relativ grosses Gebiet in kurzer Zeit abzusuchen.    

Nun arbeite ich mich durch die Anforderungen durch. Sie sind nicht lang aber wir werden jemanden unsere Hundeknochen opfern müssen um noch ausgebildet zu werden.

 Fängt schon mit dem Alteran... Idealerweise sollten wir zum Ausbildungsbeginn nur knapp einen – maximal zwei Sommer erlebt haben (fallen Ich, Inka, Neron und Apollo schon mal weg) .

Natürlich dürfen wir nicht Aggresiv oder Ängstlich gegen Zweibeiner oder anderen Vierbeiner zeigen. (Fallen wir alle weg, zu gerne jagen wir Katzen, Ratten und Hasen).

Wir sollten eine mittlere Grösse haben (Bye bye Bonny und Neron) und ein nicht zu hohes Körpergewicht haben (ups... Bonny, das wird nix aus uns). 

Die Jobbeschreibung schreibt keine spezielle Rasse von uns vor. Geeignet sind leistungswillige und leistungsstarke, aufgeschlossene, gewandte, nervenstarke, lernfreudige und gesunde Hunde (da passen wir doch alle wieder rein in die Anforderungen – sogar Bonny setzt sich inzwischen, wenn Frauchen das von ihr verlangt – wieviele Hundeknochen sollen es sein?).

Die Ausbildung beginnt mit einem Schnuppertraining an dem wir mit Herrchen und Frauchen den Ausbilder und das Team kennenlernen. Dort können wir dann feststellen ob wir für diese Arbeit geeignet sind. Ich bin sicher, wir werden alle den Schnupperkurs gut überstehen und würden dann direkt zur Grundausbildung übergehen. Die Schwerpunkte hier liegen bei

  • Geländegängigkeit: Begehen von glatten und beweglichen Untergründen wie beispielsweise Schutt, Geröll, Blech, Gitterrosten, Komposthaufen, Glas usw. (meine armen Pfoten)
  • Gerätearbeit: Waagerechtes und schräges Begehen von Leitern, Durchkriechen von Röhren, Überqueren einer Wippe usw. (muss mal zu Hause testen ob ich schwindelfrei bin)
  • Gehorsamsarbeit: Fußgehen angeleint und frei, „Sitz“, „Platz, Steh, Tragen des Hundes“, zuverlässiges Heranrufen des Hundes, Ablegen unter Ablenkung, Voraussenden usw. (kein Problem, schaffen wir locker)
  • Anzeigeübungen: Verbellen, Bringseln, Rückverweisen, Scharren. (auch das ein Welpenspiel)
  • Sucharbeit: Flächensuche und Trümmersuche. (Schnuppern tun wir für unser Leben gern)

Da unser Herrchen überwiegend in den Bergen arbeitet, liegt eine Ausbildung zum Lawinensuchhund sehr nahe.  Die Zweibeiner haben viel technischen Kram entwickelt, doch trotzdem sind nur wir die beste Möglichkeit Verschüttete schnellstmöglich zu orten. Hier sehe ich, liegt dem Prospekt ein Bild bei... irgendwie kommt mir das weisse Etwas ziemlich bekannt vor...


WAS? Lawinen sind aus Schnee???? Dieses kalte, nasse Zeug was im Winter vom Himmel runterkommt?

Vergesst es, viel zu kalt und nass!

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