Ein
Geräusch schreckte mich aus dem Schlaf hoch. Irgendwoher kannte ich es, ich
hatte es schoneinmal gehört, konnte es aber nicht einordnen.
Nun war es
ziemlich still – draussen regte sich nix,
die Vögel hatten aufgehört ihr Morgenlied zu zwitschern und es regte sich kein
einziges Blatt. Herrchen und Frauchen schliefen noch tief, aber ich bemerke,
dass auch Bonnie hochgeschreckt war. Wir
warteten gespannt ab und dann hörten wir ein herzzerreissendes Jaulen. Ich
wurde unruhig und als ich bemerkte, dass Frauchen auch aufgewacht war und dem
Jaulen zuhoerte konnte ich nicht mehr laenger liegen bleiben. Dem
herzzerreissenden Jaulen stimmten unsere Nachbarskumpels mit an und auch Inka,
Neron und Apollo folgten dem Gesang.
Frauchen
versuchte mich ruhig zu halten, damit ich Herrchen nicht wecke, doch kurz
musste ich mit einstimmen. Ehrenhundekodex!
Frauchen
ahnte noch nicht was passiert war – ich sah nur, dass sie sich entspannte als
sie uns nun alle gesehen oder gehoert hatte und nachdem sie hoerte, dass ich
nicht mehr jaulen wuerde , legte sie sich wieder hin.
Auch
Apollo, Neron und Inka hörten nach einer Weile auf, doch die Nachbarsköter
bellten noch eine Weile. Zwischendurch hörten wir das herzerreissende Jaulen. Herrchen
drehte sich zu uns um und fragte Frauchen, ob das einer von uns sei. Ich muss
dazu erklaeren, dass Herrchen nicht so
ein feines Ohr wie Frauchen hat. Frauchen beruhigte ihn und somit drehte sich
Herrchen um und schlief weiter.
Ich wollte
nicht mehr auf meinem Lager liegen und stupste Frauchen an. Sie liess mich auf
ihr Lager und so kuschelte ich mich an sie. Mir war wieder eingefallen, woher
ich das Geräusch kannte. Frauchen streichelte mir über den Kopf – ich glaube
sie ahnte es, denn sie drückte mich ganz feste an sich.
Lange hielt
Frauchen das nicht aus, sie war nun hellwach und stand auf. Wir hörten die
üblichen morgendlichen Geräusche, wunderten uns, das Frauchen uns nicht zum
Fressen abholte, sondern direkt zu ihrer Blechkiste ging. Wir hörten sie davonfahren
– doch dann kam das Geräusch wieder zurück.
Bonnie und ich spitzten die Ohren: war Frauchen eingefallen, dass sie uns
nichts zu Fressen gegeben hat? Aber nein
- Frauchen kam nicht wieder.
Frauchens Blechkistengeräusche kamen zwar näher , dann
entfernten sie sich wieder bis wire in konstantes Brummen hörten. Wir hörten Frauchen ganz schwach reden – sie war
aus der Blechkiste gestiegen und redete.
Da – Bonnie und ich hörten, wie sich eine weitere Blechkiste näherte und
auch diese stoppte. Wir spitzten die Ohren, doch viel verstanden wir nicht. Die
Motorgeräusche der beiden Blechkisten erstickten Frauchens und die zweite fremde
Stimme. Dann klickte es, und Frauchens Blechkiste entfernte sich, bis wir sie nicht mehr hören konnten.
Leider
wissen wir, was Frauchen gesehen hat. Wenn Frauchen das Jaulen und das Bellen
verstanden hätte, wäre sie darauf vorbereitet gewesen. Ich hätte es ihr gerne
erspart, denn es hat sie bestimmt innerlich sehr bewegt.
Aber wie
sollte ich auch ahnen, dass die Kumpels an der Strasse waren. Die beiden
Kumpels lagen Wache bei ihrem inzwischen davongegangenen Kumpel.
Sie haben
ihren Kumpel nicht alleine gelassen und auch wir hatten ihn mit unserem Gejaule
zum Übergang in den Hundehimmel geholfen.
Einer für
alle, alle für einen
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