Ich traute meinen Augen nicht.
Viel konnte ich nicht sehen, da Herrchen und Frauchen die Kiste nicht in unsere Naehe liessen, sondern zu den Blechkisten stellten. Doch das bisschen was ich sah, loeste grosses Mitleid aus. Nun verstand ich warum Frauchen und Herrchen den vorherigen Abend so aktiv gewesen und angeregt bis spaet Plaene geschmiedet hatten.
Auch wenn mir die Aufmerksamkeit, die Beide dem "Haeufchen Elend" geben, nicht gerade gefaellt, so ist mein Mitleid mit dem ausgehungerten, abgezerrten, abgemagerten, erbaermlichen, ausgemergelten, kranken, verletzten, stinkenden, zitternden, aengstlichen und knochenduerren "Haeufchen Elend" doch groesser.
Ich bezweifel, dass das "Haeufchen Elend" an Inappetenz leidet, denn als Frauchen ihm koestliches Hackfleisch anbot, war dieses in Millisekunden verschwunden. Verlust des Appetits war es also nicht, aber Frauchen und Herrchen nehmen an, dass es durch die Verletzung am Bein geschwaecht war, und die anderen Hunde dem "Haeufchen Elend" alles wegfrassen.
Ein wenig traurig waren Herrchen und Frauchen schon, denn gemaess dem Zweibeiner mit dem weissen Kittel, musste wohl das verletzte Bein, aus dem eine gelbe, stinkende, dickfluessige Sekretion austrat, abgenommen werden. Aber ersteinmal sollte das Skelett an Gewicht zunehmen und sich etwas um sein Kutis kuemmern. Da hatte der Zweibeiner mit dem weissen Mantel recht, das "Haeufchen Elend" glich eher einer -etwas zu duerren- Hyäne, als uns.
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