Foto Maya

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Ich bin Maya

Freitag, 13. Januar 2017

The same procedure as every year...

Es gibt ja Dinge, die kann ich beim besten Hundewillen einfach nicht nachvollziehen. Ein Beispiel ist der vom Zweibeiner künstlich fabrizierte Weltuntergang, der uns ahnungslose Tiere ein Inferno durchlaufen lässt, da wir nicht wissen, was eigentlich los ist. Mal abgesehen von dem Höllenlärm, zeigt es mir mal wieder wie schlecht die Nasen der Zweibeiner sind, denn wenn sie riechen würden wie schädlich dieses giftige Zeug ist, welches sie in der Luft verteilen, dann würden sie die Finger davon lassen.

Dieses Jahr war es besonders schlimm. Die grellen Lichtblitze die uns blendeten, der Qualm der in der Luft hing, unsere tränenden Augen  aber vor allem der ohrenbetäubende Krach waren kaum auszuhalten. Wir waren überwiegend in Herrchen und Frauchens Hütte und wer noch nicht um Frauchens oder Herrchens Beine lag, suchte eiligst den Weg dorthin. Knopfauge sprang vor Schreck direkt aus ihrer Liegeposition auf Frauchens Schoss. Dort rollte sie sich zitternd ein und wartete das nicht kommen wollende Ende ab.

Während wir einfach nur abwarteten, stellte Frauchen plötzlich fest, dass Balu gar nicht im Raum war. Es war Balus erster Hollenlärm bei uns. Unruhig und mit böser Vorahnung setzte sie Knopfauge bei Herrchen ab und begab sich mutig in die Hölle raus. Ich folgte ihr tapfer nach draussen. Einer musste mein heissgeliebtes Frauchen doch beschützen - und da hoerten wir ihn.
Balu lief wie ein Wilder im Kanalwasser hin und her. Doch glücklicherweise eilte er sofort herbei, als Frauchens ihn rief. Er war komplett nass und hatte diverse Wunden an den Vorderbeinen und der Schnauze. In seiner Panik hatte er versucht vor den grellen Lichtern und dem tiefen Donner wegzulaufen. Frauchens Anwesenheit beruhigte ihn, doch in dem klatschnassen Zustand konnte er nicht zu uns rein. Der Krach und die Lichter um uns wurden weniger und da er nicht in die grosse Hütte durfte, sperrte Frauchen Balu letztendlich in die Hundehütte und setzte sich davor. Ich legte mich natürlich dazu. Balu war ganz ausser Atem und konnte seine Angst noch immer  nicht kontrollieren. Der verspielte kleine Riese war völlig mit den Nerven fertig. Wir begleiteten ihn bis er sich einigermassen beruhigt hatte. Als alles wieder ruhig und dunkel war, bot Frauchen Balu Wasser und Futter… und ich konnte es nicht glauben, BALU WOLLTE NICHT FRESSEN. Spaeter als ich meine Runde ging, stellte ich fest, dass Balu sich vor lauter Angst sogar übergeben hatte.

Frauchen liess Balu den Rest der Dunkelheit noch eingesperrt. Doch Schlaf fand er keinen. Erst als Frauchen ihn am Morgen raus liess und er sich zu ihren Füssen legte, während sie sich fütterte, erlaubte er sich die Augen zu schliessen. Die nächsten Stunden holte ihn keiner aus dem wohlverdienten und erholsamen Murmeltierschlaf….

Manch Hundeherrchen oder Frauchen sucht nach diesem schrecklichen Abend seinen Liebling. Wir haben ja unser heissgeliebtes Frauchen und Herrchen, welche sich um uns kümmern und bei uns sind. Und doch leiden wir trotzdem: Pepita zittert wie Espenlaub, Neron winselt, Taras läuft aufgeregte umher, Apollo verkriecht sich – doch am meisten tat mir Balus panisches Verhalten mit Fluchttendenzen leid. Was hat der arme Kerl gelitten.


Doch leider vergessen andere Zweibeiner, dass sie ihren Vierbeinern den Abend erträglicher machen könnten.  

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