Es gibt noch vieles, was ich Euch gerne erzählen möchte, doch in letzter Zeit fühle ich mich so hundeelend, dass ich die Kraft und Lust nicht aufbringe all die Geschichten zu erzählen. Am Liebstend döse oder verschlaf ich den Tag, in Erwartung, dass mein heissgeliebtes Frauchen nach Hause kommt.
Seit Wochen nehm ich stetig ab. Kein Wuder, dass ich Gewicht verliere, denn das leckere Futter wird nicht mehr von meinem Körper angenommen. Es rumort in meinem Magen und in meinem Darm und wird dann flüssig ausgeschieden. Anfangs freute ich mich ja über den Gewichtsverlust, denn es war alles leichter zu bewältigen, aber inzwischen fühle ich mich nur noch schwach.
Die Zweibeiner in den weissen Kitteln -zu denen mein heissgeliebtes Frauchen mich seit Wochen schleppt - sind ratlos, denn sie finden die Ursache nicht. Soviele Untersuchungen musste ich bereits über mich ergehen lassen und sogar eine Nacht in einer Metallbox verbringen -fern von zu Hause verbringen. Ein Graus. Ich wollte nur noch nach Hause und habe den Laden solange zusammengebellt und gejault, bis Frauchen endlich wieder vor meinem Käfig stand und die Tür öffnete.
Hunger hab ich inzwischen keinen mehr, es schmeckt mir einfach alles nicht mehr und das Rumoren in meinem Darm ertrag ich auch nicht mehr. Nur wenn ich in Frauchens traurige Augen schaue, bring ich es über mich ein paar Häppchen zu fressen.
Gestern war ich so schwach, dass ich weder fressen noch trinken wollte. Und das bisschen Wasser, welches Frauchen mir einflösste reichte natürlich nicht aus, um meinen Wasserhaushalt zu stabilisieren.
Mit wehenden Fahnen kam Pepitas Krankengymnastin zu uns nach Hause und hat das gemacht, was die anderen Zweibeiner in den weissen Kitteln bereits gemacht hatten.
Sie stach mir einen ziemlich schmalen silbernen Pfeil in die Haut, befestigte einen langen Schlauch daran und etwas benebelt von der Flüssigkeit die in meinen Körper floss, genoss ich die schmerzfreien Momente. Wie durch Watte nahm ich mein heissgeliebtes Frauchen und Pepitas Krankengymnastin wahr, die solange bei mir sassen, bis sie mir soviel Fluessigkeit zugeflossen hatten, dass ich dringends in den Garten musste, um mich zu entleeren.
Dabei hatte ich doch gar nichts getrunken...
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