Der Zweibeiner kann uns ins All fliegen, uns vor tödlichen Krankheiten retten, uns mit seiner Blechkiste schnell ans Ziel bringen, doch wenn die Erde bebt, ist der Zweibeiner noch immer so machtlos wie seit vielen Jahren. Viele interessante Dinge hat der Zweibeiner erfunden, doch noch keinen zuverlässigen Messer, welcher Warnsignale vor einem schweren Beben sendet.
In letzter Zeit hat es häufige Erschütterungen gegeben. Manche kaum wahrnehmbar, andere ziemlich stark. Generell hab ich keine Angst vor den Erschütterungen.
In meinen jungen Jahren lagen Frauchen und ich eines nachts friedlich auf unseren Lagern, als es schubweise immer stärker bebte. Herrchen sprang aufgeregt von seinem Lager auf und zog sich hastig an, während Frauchen und ich uns nur auf die andere Seite umdrehten und ihm zu verstehen gaben, dass er mit seiner Hektik wohl ein wenig übertreiben würde.
Er ignorierte unser Murren und scheuchte uns ins Freie - und da standen wir, mitten in der Nacht und wussten nicht, was er von uns wollte. Als die Erde endlich aufhörte zu beben, gingen Frauchen und ich schnurstracks wieder auf unser Lager, während Herrchen noch allerlei Kontrollgänge im Hause machte. Inka hatte das ganze komplett in seinerm Häuschen verschlafen. Viel Interesse haben mein heissgeliebtes Frauchen und ich dem Ganzen nicht beigemessen, was sich aber änderte als wir im Flimmerkasten die Ausmasse des Bebens sahen und Frauchen sich mit ihrer Familie nicht in Verbindung setzen konnte.
Im Endeffekt war es eines der stärksten Beben der letzten Zeit gewesen.
Diesesmal war es anders. Herrchen treibt sich mal wieder im Gebirge herum und so lagen wir alle im Wohnzimmer verteilt und begleiteten Frauchen beim Futtern.
vor dem Beben |
Eigentlich hatten mein heissgeliebtes Frauchen und ich auch diesesmal nicht vor aufzustehen, doch Pepita geriet durch das Schütteln der Erde in Panik und wollte nur noch auf den Arm genommen werden.
Also packte Frauchen sie und ging in meiner Begleitung mit schwankenden Schritten aus dem Haus. Wir versammelten mit dem Rest der Bande draussen im Garten, und warteten ab, was da noch kommen wolle.
Also packte Frauchen sie und ging in meiner Begleitung mit schwankenden Schritten aus dem Haus. Wir versammelten mit dem Rest der Bande draussen im Garten, und warteten ab, was da noch kommen wolle.
Als sich dann alles wieder beruhigt hatte und zurück in die Hütte gingen, wollte Pepita einfach nicht zur Ruhe kommen. Sie war völlig aufgeregt und verängstigt, doch Frauchen tat das einzig richtige: Sie ignorierte den kleinen Angsthasen.
Ich hatte es mir schon wieder auf dem Sofa bequem gemacht und döste vor mich hin, als ich verwundert feststellte, dass Pepita verstummt war. Erstaunt stellte ich fest, dass nicht Frauchen sie doch auf den Arm genommen hatte, um sie zu beruhigen, sondern dass Tara sich zu ihr ins Körbchen gelegt hatte und sie "umarmte".
Sogar ich war von dieser lieben Geste gerührt.
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